德语圣诞故事:Der Weihnachtsabend

来源:小语种    发布时间:2012-12-28    小语种辅导视频    评论

  Missmutig stapfte Manuela durch die winterkalte Nacht. Sie wusste nicht wohin. Nur weg! So hatte sie sich den Urlaub nicht vorgestellt. Ganz anders war er von ihr geplant, aber wieder einmal hatte Kersten ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Kersten von Bülow war ihr Chef und seit fast zwei Jahren waren sie auch privat ein Paar. Sie hatte gehofft, dass er in diesem romantischen Bergdorf auf die Idee kommen könnte, ihre Beziehung mit einer Verlobung zu legalisieren. Doch weit gefehlt, denn als sie vorsichtig auf das Thema Heirat zu sprechen kam, schaute er sie entgeistert an und fragte tonlos: "Hast du wirklich gedacht, dass ich eine kleine Vorzimmermieze wie dich zu meiner Ehefrau mache?" Er hatte hart aufgelacht und hinzugefügt: "Musstest du uns diesen letzten Urlaub vermiesen?"
  "Wieso unseren letzten Urlaub?", hatte sie mit trockener Kehle gefragt.
  "Ich werde im April Celine van der Hagebrauck ehelichen, das ist so abgesprochen und führt zu einer Fusion unserer beiden Betriebe."
  Mit Tränen in den Augen war sie aufgesprungen und aus der heimeligen Gaststätte gelaufen. Er war ihr nicht gefolgt.
  Die Nacht war sternenklar und die Luft fast beißend kalt. Manuela spürte es nicht. Am liebsten würde sie vor sich selbst weglaufen. Wie peinlich ihr nun die ganze Situation vorkam. Weit hatte sie sich mittlerweile vom Dorf entfernt, stetig bergab war sie gelaufen, ohne es zu bemerken. Kleine Nebelschwaden heißen Atems entsprangen ihren leicht geöffneten Lippen. Sie blieb staunend, ob der wunderschönen Aussicht aufs Tal, stehen.
  Vielfältige bunte Lichter blitzen dort, ein Duft von Tannennadeln und Harz lag in der Luft.
  Sie setzte sich auf einen Baumstumpf, erstaunt, dass plötzlich alle schlechten Gedanken wie weggeblasen waren. Leise, ganz leise und entfernt waren Weihnachtslieder zu hören.
  Und da ein kurzer Lichtblitz ... eine Sternschnuppe! Hinter ihr räusperte sich jemand.
  Sie zuckte zusammen, ein kurzer Hoffnungsschimmer: "Kersten!", drehte sie sich schnell herum.
  Doch es war nicht Kersten, dort stand in gleißendem Licht ein altes Männlein, mit einer Holzkiepe auf dem Rücken und einem langen Stab in der rechten Hand.
  "Guten Abend!", sagte Manuela höflich, "und Frohe Weihnacht!"
  "Für dich auch mein Kind. Gibt es einen besonderen Grund, weshalb du an diesem, heutigen Tage weinst?"
  Die letzte Träne wegwischend, schüttelte sie den Kopf.
  "Würdest wohl einiges anderes machen, wäre es nach deinem Herzen gegangen."
  Darauf wusste Manuela keine Antwort. Was wusste der denn schon?
  "Nun komm", wurde sie aufgefordert. "Folge mir, denn es wartet eine Aufgabe auf dich!"
  Und als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt, tat sie es ...
  Immer tiefer folgte Manuela dem Fremden in den Wald hinein. Seinem fröhlichen Pfeifen konnte sie nur wenig abgewinnen. Dafür fühlte sie einfach noch zu sehr den Ärger in sich brennen - im Gegensatz zu der Kälte, der allmählich in ihr hoch kroch. Inzwischen verdeckten riesige Bäume die Sicht zum Mond. Kaum noch zu sehen war die Umgebung. Was hatte sie hier eigentlich zu suchen?
  "Da sind wir auch schon", vermeldete strahlend das Männlein.
  Mit offenen Mund bestaunte Manuela das bunte Treiben. Unzählige Leute rannten zwischen einer riesigen Halle und vielen Lastern umher. Kaum waren einige abgefahren, kamen schon die nächsten dazu, um beladen zu werden.
  Das Ziehen am Mantel ließ sie hinabblicken. "Komm schon, die Zeit ist knapp."
  Nur blieb sie stocksteif stehen und das nicht wegen der Kälte. Auf einmal erschien ihr alles klar - vom Weihnachtsabend bis hin zum hektischen Verladen. "Bist du etwa der Weihnachtsmann?"
  Langsam drehte sich der Mann um. Sein Lachen verschwand kurz aus dem Gesicht. "Sehe ich denn so aus, wie du dir den Weihnachtsmann vorstellst?"
  Nun ja, es fehlte der Rauschebart, ebenso wie der rotweiße Mantel. Auch trug er keine Mütze. Überdies ... nein, wie konnte sie überhaupt darauf kommen? Rein gar keine Übereinstimmungen aus Erzählungen mit dem Weihnachtsmann zu ihrem Begleiter gab es! Manuela schüttelte den Kopf.
  "Eben", sah sie ihn schon wieder lächeln. "Nun komm jetzt."
  Vormals aus der Ferne sah es aus wie ein heilloses Durcheinander. Inmitten zwischen den Anhängern und Kisten grenzte es an ein Wunder, noch immer nicht von einem der Träger angerempelt worden zu sein.
  Noch bevor Manuela die Frage stellen konnte, worin denn ihre Aufgabe bestand, bekam sie einen Stapel Blätter in die Hand gedrückt. "Du steigst in Wagen Nummer Sieben. Der Fahrer kennt die Strecke. Deine Aufgabe ist lediglich, zu notieren, ob die Kisten ihre Ziele erreichen. Viel Glück auf deinem Weg."
  Ehe sie sich versah, saß sie schon neben dem Fahrer, der den riesigen Truck lenkte. Weder glich dieser dem Weihnachtsmann, noch ähnelte er einem dessen treuen Helfer, einem Wichtel. Seufzend, wider Erwarten an keinem Wunder teilhaben zu können, wurde die Liste überschaut. Darauf standen Namen und Zahlen. Schon wenig später ergaben sie einen Sinn.
  "Ganz oben steht doch 'Schule', nicht wahr?", erkundigte sich der Fahrer.
  Dies bestätigte Manuela und ergänzte: "Dahinter steht noch '324 - 329'."  

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